Mein Freund und ich sind leidenschaftliche Reisende, doch 2020 durchkreuzte die Corona-Pandemie unsere Pläne. Also hatten wir einen besonderen Vorsatz für 2021, den wir seither befolgen:
Die Welt durch das Kochen zu entdecken.
Über die Webseite Random.country wählen wir alle zwei Wochen ein neues Land aus und kochen dort ein traditionelles Gericht. Eine sorgfältige Planung ist dabei unerlässlich, damit alles reibungslos verläuft. Unsere Neugierde führt uns zu ungewöhnlichen Zutaten und Geschmackskombinationen, die uns immer wieder aufs Neue überraschen. Wenn dich die bisherigen Rezepte interessieren, kannst du es hier nachlesen: Rezepte.
Hier gehts es um traditionellen äthiopischen Gericht Shiro Wot, aber in Äthiopien gibt auch andere leckere Gerichte.
Beschreibung, Geschichte und kultureller Hintergrund
Was ich auf meine Suche gefunden habe: Shiro Wot ein Schatz der äthiopischen Küche, der eine einzigartige Kombination aus Geschmäckern und Texturen bietet. Es besteht hauptsächlich aus Kichererbsenmehl, das zu einer samtigen Konsistenz gekocht und mit einer Auswahl an erlesenen Gewürzen verfeinert wird. Der resultierende Geschmack ist reichhaltig und tiefgründig – eine wahre Gaumenfreude.
In Äthiopien spielt Shiro Wot eine besondere Rolle. Es ist nicht nur ein alltägliches Gericht, sondern wird auch zu feierlichen Anlässen zubereitet. Es symbolisiert Gastfreundschaft, Wertschätzung und Liebe.
Die Geschichte von Shiro Wot reicht weit zurück und ist fest in der äthiopischen Kultur verwurzelt. Auch wenn die exakte Entstehungsgeschichte unklar ist, ist seine Präsenz in der äthiopischen Küche seit Jahrhunderten dokumentiert. Es wird vermutet, dass Shiro Wot während religiöser Feierlichkeiten und vor allem in Fastenzeiten genossen wird, da fleischlose Gerichte bevorzugt werden.
Zutatensuche
Als Hauptzutat könnte man fast behaupten, dass es Knoblauch ist.
Schließlich sind zehn Knoblauchzehen vorgeschlagen.
Da könnte ich tatsächlich Dracula nichts zum Essen einladen.
Knoblauch habe ich, der darf bei mir nie ausgehen.
Was mir jedoch gefehlt hat, war Kichererbsenmehl und das charakteristische Gewürz Berbere.
Kichererbsenmehl hatte ich schnell im Supermarkt gefunden.
Bei dem Gewürz habe ich zunächst gegoogelt und herausgefunden, dass man es auch selbst herstellen kann, da ich sämtliche Zutaten aus anderen Rezepten bereits habe: Zimt, Koriander, Bockshornklee, Pfeffer, Kardamom, Piment, Chili, Zwiebel, Paprika, Ingwer und Muskatnuss.
Da ich jedoch sicherstellen wollte, dass es so nah wie möglich am Original schmeckt, machte ich mich auf die Suche danach.
Ich unterstütze gerne lokale Geschäfte und so fand ich die Neumann Gewürze in Berlin. Sie waren sehr freundlich, die Gewürze sofort griffbereit und preislich erschwinglich. Hier werde ich öfter einkaufen.
Für alle Nicht-Berliner: Es ist auch möglich, online zu bestellen.
Zutaten
Für 2 Portionen
10 Zehen Knoblauch
1 Zwiebel, rot, groß, grob gewürfelt
120 ml Öl (Vorsicht, lese unbedingt Fazit!)
45 g Kichererbsen-Mehl
2 EL Berbere-Gewürzmischung
300 g passierte Tomaten
240 ml warmes Wasser
Salz
Zubereitung
Die Zwiebeln und den Knoblauch in einem Mixer zerkleinern oder ganz fein schneiden.
Hast du nachgezählt? Es waren nur 6 Knoblauchzehen. Es darf nicht noch einmal passieren, dass mir der Knoblauch ausgeht.
Das Öl in einem Topf langsam und leicht erwärmen. Gib die Zwiebeln, die Berbere-Gewürzmischung und eine Prise Salz hinzu. Bedecke den Topf mit einem Deckel und lasse es 5 Minuten köcheln.
Die Tomaten hinzufügen, warten bis es aufkocht, dann das Kichererbsen-Mehl bei niedriger Temperatur einrühren und schließlich das Wasser langsam hinzugießen, dabei ständig rühren, bis ein einheitlicher Brei entsteht. Lass es 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln.
Es wird vorgeschlagen, Shiro Wot mit Injera, Kicha oder Baguette zu servieren. Ich habe sicherheitshalber auch Baguette gekauft, aber zuerst Kicha versucht herzustellen.
Im Grunde genommen ist es einfach ein Pfannkuchen aus Mehl, ein wenig Salz und Wasser zu erstellen. Der Unterschied besteht darin, dass man die Pfanne mit einem Deckel abdeckt. Naja, das war spannend. Ich bin gespannt, wie es in Äthiopien tatsächlich aussieht und schmeckt.
Fazit
Also, in zukünftigen Zubereitungen würde ich es so angehen: Ein bisschen weniger Öl verwenden und die Gewürze etwas zurückhalten, besonders wegen der Schärfe.
Ach ja, und der Knoblauch! Den mag ich zwar, aber er kann ganz schön aufdringlich sein. Daher empfehle ich, das Gericht zu zweit zu genießen. Warum? Nun, der Knoblauchgeruch ist doch ziemlich intensiv. Aber, wenn beide ihn essen, dann stört es beim Küssen nicht mehr.
Noch ein kleiner Tipp: Das Gericht ist vielleicht nicht die beste Wahl, wenn du am nächsten Tag ins Büro musst. Stichwort: eine kleine Knoblauchfahne.
Ach, und übrigens, wenn du möchtest, könntest du in zukünftigen Zubereitungen auch eine Proteinquelle hinzufügen. Das rundet das Gericht ab und macht es noch nahrhafter. Also, alles in allem, ein Rezept, das nicht nur köstlich, sondern auch einfach und preiswert ist.
Guten Appetit bei deinen kulinarischen Abenteuern!
Ich begleite dich gerne zu genussvoll schlank leben in HIER und JETZT
Deine Ildiko